1.1. Die Geschichte der Kulturfabrik

Gespeichert von Schuefi am Do., 20.08.2020 - 00:14

Die Trägerschaft hat die Kulturfabrik 1996 vor allem mit Hilfe von Geldern der Gemeinde Wetzikon und des Kantons Zürich gekauft. Bedingung dafür war die Gründung einer Stiftung mit Einsitz der Gemeinde Wetzikon.

Seit 1980 werden in der Kulturfabrik Wetzikon regelmässig kulturelle Anlässe  aller Art durchgeführt, vom klassischen Konzert über 1.-Mai Feiern und Kunstausstellungen bis zum Avantgarde-Theater. Das Angebot richtete sich von Beginn an eher an Junge und „Junggebliebene“, wusste aber stets durch eine grosse Vielfalt zu überzeugen: Eine ideale Ergänzung zum kulturellen Angebot der Stadt Wetzikon.

Im Einvernehmen mit der damaligen Besitzerin Silva Honegger begann Ende der Siebzigerjahre eine Gruppe von KünstlerInnen die Gebäude der ehemaligen Giesserei Honegger als gross dimensionierte Ateliers zu nutzen. Nach deren zeitgemässer Auffassung ergänzten sich die diversen Äusserungformen der bildenden Künste, der Musik und des Theaters zu einem aussagekräftigen Ganzen. Dies spiegelte sich auch in den ersten Veranstaltungen, die in der Kulturfabrik stattfanden. Um eine gewisse Kontinuität zu erreichen, gründeten einige der KünstlerInnen, zusammen mit weiteren Interessierten, im Mai 1980 den Verein Kulturfabrik Wetzikon, der sogleich begann, vorwiegend in der Aktionshalle Veranstaltungen durchzuführen. 

Bereits ein Jahr später, im Januar 1981, bildete sich der Verein KoKo (Koordination und Kommunikation) als lose Gruppierung von jungen AktivistInnen und betreibt bis heute die Räumlichkeiten im ersten Stock des öffentlichen Teils ebenfalls mit kulturellen Aktivitäten.

Seit 1985 wird die Kulturfabrik von den jeweiligen MieterInnen selbstverwaltet, die dazu im Verein Trägerschaft der Kulturfabrik zusammengeschlossen sind. Auch die kulturell aktiven Vereine sind, mit entsprechendem Gewicht,  Mitglieder im Trägerschaftsverein.

Mit dem Ziel die Liegenschaft zu erwerben wurde 1996 die Stiftung Kulturfabrik gegründet, welche das Areal 1997 von der bisherigen Vermieterin Sineva AG kaufen konnte.

Wie in jedem selbstverwalteten Projekt, in welchem die Aktivitäten mit dem Engagement der Beteiligten stehen und fallen, gilt es auch in der Kulturfabrik immer wieder Durststrecken gemeinsam zu überwinden. Nur schon der Erhalt der Liegenschaft verschlingt grosse Mengen an Energien. Eine lebendige Form der Auseinandersetzung mit dem unmittelbaren Umfeld und dessen verschiedenen Bedürfnissen und Interessen kann manchmal ermüdend und bremsend wirken, aber ebenso häufig auch ein ungeahntes kreatives Potenzial freisetzen und neue Möglichkeiten eröffnen.

Es darf festgestellt werden, dass die Kulti trotz der starken Zunahme von kulturellen Angeboten in der Region, ihren Platz behaupten konnten ohne ihre „low-budget-Politik“ aufzugeben. Dies erfordert eine stetige Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen des Publikums und dem Kulturverständnis der Aktiven. Ein solches Gleichgewicht herzustellen ist ein dynamischer Prozess und eine ständige Herausforderung, welche die Arbeit in der Kulturfabrik auch in Zukunft prägen wird.